MIZE FAIL

Es war mal wieder einer dieser Tage, die sich in der letzten Zeit immer mehr häuften. Der ganze Tag durchgeplant mit Besprechungen. Zusätzlich eine nicht enden wollende ToDo Liste und zu allem Überfluss noch das Regeln sozialer Inkompetenzen. Martina wird nicht fad und sie träumt insgeheim vom nächsten Urlaub.

Trotz alledem ist sie positiv, hilfsbereit und gut gelaunt. Sie bereitet sich noch für ihren großen Auftritt beim Kunden heute vor und verlässt dann das Büro.

Jede Geschichte benötigt auch noch einen Gegenpart zur positiven Hauptdarstellerin, in Filmen oft auch der „Bösewicht“ genannt. Diese Rolle nimmt hier MIZE ein. MIZE ein Kollege, der sehr auf sein Äußeres achtet und im Gegensatz zu Martina jegliche berufliche Tätigkeit, möge sie noch so klein sein, an andere delegiert.

MIZE hat bemerkt, dass Martina das Büro verlassen hat und schleicht sich leise zu Martinas Platz. Erstmal beschnuppert er die Lage und setzt sich dann auf Martinas Platz. In gewohnter Manier durchsucht er ihren Arbeitsplatz auf Schabernack. Er wird fündig und hält Martinas Autoschlüssel in seiner rechten Hand. Da er in dem Irrglauben lebt, dass ihm immer Streiche von anderen gespielt werden, versucht er sich hier krampfhaft zu revanchieren. Ungeachtet dieser „Täter-Opfer“ Umkehr Thematik, versteckt er den Autoschlüssel in Martinas Kasten in der 1. Lade ganz hinten. Plötzlich bekommt er einen Anruf und verlässt das Zimmer abrupt.

Zwischenzeitlich ist Martina auf Höchstform aufgelaufen und mitten in ihrem Vortrag und begeistert das ganze Publikum. Die Leute liegen ihr zu Füßen.

Martina ist mittlerweile wieder zurück in ihrem Büro. Nach diesem wirklich anstrengenden Tag gönnt sich Martina noch ein kleines Glas Prosecco, welches sie sich redlich verdient hat. Sie freut sich auf ihren Feierabend im Doskoland und macht sich auf den Weg zu ihrem Auto in der Parkgarage.

In der Parkgarage steht sie vor ihrem blauen Flitzer und versucht ihren Autoschlüssel in ihrer Handtasche zu finden, leider erfolglos. An dieser Stelle vermutete sie noch, dass sie den Schlüssel irgendwo im Büro vergessen hat.

Sie sucht überall im Büro, in allen Zimmern, kann den Schlüssel aber leider nicht finden und ist vollkommen verzweifelt. Langsam realisiert sie, dass dieser Tag nach all dieser Anstrengung und Euphorie vielleicht doch kein so gutes Ende nimmt. Sie ruft noch einige Kollegen an, in der Hoffnung den Autoschlüssel doch noch zu finden. Dieser Zeitpunkt ist der Tiefpunkt, des Tages, der Woche des Monats. Selbstzweifel beginnen in Martina zu keimen. Schließlich nützt sie diesen Moment nach Monaten der Abstinenz für eine Zigarette. In Anbetracht dieser Umstände verständlich. Da sie nach Hause möchte, gibt es nur mehr eine Alternative, ein öffentliches Verkehrsmittel, der Zug.

In der Zwischenzeit kommt MIZE mit 2 Freunden vom Abendessen zurück. Die 3 hatten sichtlich Spaß zusammen und wirken als hätten sie eine Überdosis Dopamin konsumiert. Als er Martina erblickt, wechselt er noch schnell seinen Anzug von schwarz auf pink um die Situation ein wenig aufzulockern.

MIZE fragt Martina, wieso sie denn so traurig ist. Martina kann kaum ihren Kopf nach oben richten und fragt mit zerbrechlicher Stimme „MIZE, hast du meinen Autoschlüssel gesehen?“ MIZE erwidert sofort „Na klar, ich weiß wo dein Schlüssel ist.“ und lacht dabei.

Martina startet die Heimreise mit ihrem blauen Boliden in Richtung Doskoland. Zu Hause angekommen macht Martina vor lauter Freude einen Luftsprung und kann ihr Glück gar nicht fassen.

Ungeachtet der Tatsache, dass diese Geschichte um Haaresbreite doch noch gut ausgegangen ist, überlegt der Großteil der Kollegen von Martina, welche Konsequenzen für MIZE abzuleiten sind. Mit jedem Tag werden neue Ideen geboren, diskutiert und bewertet. Der Tag der Vergeltung wird kommen.